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Röhrwasser fließt aus einem alten Steinbrunnen
Röhrwasser fließt aus einem alten Steinbrunnen

Tradition, die weiterfließt

Wittenberger Röhrwasser – Ein Stück Stadtgeschichte, das weiterlebt

In kaum einer anderen Stadt hat Wasser eine so bewegte Geschichte wie in Wittenberg. Das Röhrwasser ist ein lebendiges Zeugnis jahrhundertealter Ingenieurskunst und bürgerschaftlichen Engagements. Was einst durch Holzröhren das Schloss und die Bürgerhäuser versorgte, steht heute sinnbildlich für nachhaltige Versorgung, technischen Erfindergeist und regionales Engagement. Wir als Stadtwerke Wittenberg führen diese Tradition weiter – als stolze Hüter des Röhrwassers.

Brunnen mit Inschrift im Innenhof des Cranachhofs in Wittenberg, umgeben von Bäumen und historischen Gebäuden

Was ist Röhrwasser?

Röhrwasser ist natürliches Quellwasser, das über hölzerne Leitungen aus dem Umland in die Stadt geleitet wurde. Seit dem 16. Jahrhundert versorgte es das Schloss, die Universität und viele Bürgerhaushalte mit frischem Trinkwasser. Heute ist das Wittenberger Röhrwasser eines der Bekanntesten in Deutschland – und ein lebendiges Beispiel früher Versorgungstechnik.

Großer, flacher Stein - ein Röhrwasserbrunnen beim Cranachhaus - vor einer mit Efeu bewachsenen Backsteinmauer und einer Holzbank im Freien

Ein kurzer Blick zurück

Die Geschichte des Röhrwassers

1542 beauftragte Kurfürst Johann Friedrich den Bau der ersten Röhrwasserleitung. Ziel war es, Schloss und Festung mit sauberem Quellwasser zu versorgen. Bereits 1556 legten auch sieben Bürger ein eigenes Röhrsystem an – das "Alte Jungfernröhrwasser". Wenig später folgte das "Neue Jungfernröhrwasser".

Die Leitungen bestanden aus durchbohrten Holzstämmen, die mit Eisenringen verbunden waren. Bis zu 3.000 Liter pro Stunde konnten so transportiert werden. Das Wasser wurde in Portionen verteilt – jede Portion entsprach etwa 2,5 Litern pro Minute. Gezahlt wurde nach Verbrauch – wer nicht zahlte, dem wurde das Wasser abgedreht.

Person mit blonden Haaren und Jeansjacke schöpft Wasser aus einem historischen Brunnen mit Holzsäule und Metallrohr

Heute: Röhrwasser in unserer Verantwortung

Das Röhrwasser ist fester Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses Wittenbergs. Heute wird es direkt von den Stadtwerken betreut. Unsere Aufgabe ist es, dieses besondere System zu erhalten, sichtbar zu machen und für kommende Generationen zu bewahren.

Wir pflegen die bestehenden Anlagen, unterstützen Bildungsprojekte und vermitteln Wissen rund um die Wittenberger Wassergeschichte. Dabei arbeiten wir eng mit Partnern aus Stadt, Tourismus und Kultur zusammen.

Historischer Brunnen mit weiß-roter Verzierung und bronzener Kugel in der Mitte auf dem Marktplatz, umgeben von Gebäuden in Wittenberg

Erleben Sie das Röhrwasser heute

  • Entdecken Sie den historischen Röhrwasserbrunnen - oder auch Röhrwasserportionen genannt - auf dem Marktplatz und alle weiteren Brunnen auf eigene Faust.
  • Nehmen Sie an Führungen der Touristeninformation teil.

Ob beim Spaziergang durch die Innenstadt oder beim Blick in alte Brunnenanlagen: Das Röhrwasser ist da – still, aber beständig. Und es erzählt eine Geschichte, die heute aktueller ist denn je: Über Nachhaltigkeit, Gemeinschaftssinn und Respekt vor unseren Ressourcen.

Wo finde ich die Röhrwasserportionen?

A: Lutherhaus HofB: Melanchthonhaus HofC: Collegienstraße 81
D: Mittelstraße 17E: Mittelstraße 16, AltstadthofF: Collegienstraße 85
G: HolzmarktbrunnenH: Beyerhof, Markt 6I: Cranachhaus, Markt 4
K: Hof Markt 2L: Schlossstraße 1, CranachhofM: Schlossstraße 4
N: Jüdenstr. 36–37O: Kirchplatz 9, BugenhagenhausP: Mittelstraße 5
R: Bürgermeisterstr. 16, Alte SternwarteS: MarktbrunnenT: Markt 22, Modehaus Schneider

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Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir freuen uns auf Ihre Initiative.

Assistentin/Sekretärin Geschäftsführung

Katrin Schmidt

Kundencenter:

Lucas-Cranach-Straße 22

06886 Lutherstadt Wittenberg

Portrait von Katrin Schmidt, Assistenz der Geschaeftsfuehrung der Stadtwerke Wittenberg
Engagement
Luftaufnahme der Lutherstadt Wittenberg bei Sonnenuntergang mit der Stadtkirche St. Marien im Zentrum und umliegenden historischen Gebäuden und Grünflächen

Engagement

Gemeinsam Zukunft gestalten – verantwortungsvoll, nachhaltig und nah dran.

Sponsoring
Menschen bei einer Kulturveranstaltung auf dem Marktplatz von Wittenberg mit dem Luther-Denkmal im Vordergrund und historischen Gebäuden im Hintergrund

Sponsoring

Sponsoring ist eine Form der Unterstützung, bei der Sponsor eine finanzielle oder materielle Zuwendung leistet.

Spende
Stadtkirche Wittenberg

Spende

Eine Spende ist die freiwillige Förderung von Projekten, Organisationen oder Einrichtungen durch Geld oder Sachspenden.

Häufig gestellte Fragen – FAQs

Kann man das Röhrwasser heute noch trinken?

Nein, das Röhrwasser ist kein offiziell freigegebenes Trinkwasser mehr. Es wird heute zu Anschauungs- und Bildungszwecken erhalten und symbolisiert Wittenbergs historische Wasserversorgung. Für frisches Trinkwasser stehen Ihnen in der Stadt moderne Wasserbrunnen – z. B. am Marktplatz – zur Verfügung.

Woher genau kommt das Röhrwasser?

Die ursprünglichen Quellen liegen im Norden Wittenbergs, in der sogenannten „Teucheler Flur“. Dort stauten geologische Schichten das Grundwasser, sodass natürliche Quellen entstanden sind. Von dort aus wurde das Wasser über Holzleitungen in die Stadt geleitet – eine technische Meisterleistung der frühen Neuzeit.

Was bedeutet eigentlich „Portion“ beim Röhrwasser?

Eine Portion ist eine historische Maßeinheit für Wassermenge. Sie entsprach etwa 2,5 Litern pro Minute. Wer eine Portion besaß, durfte diese Menge regelmäßig nutzen. Auch heute noch orientieren sich unsere Erhaltungsmaßnahmen an diesem traditionellen Maß.

Gibt es noch Originalanlagen oder sichtbare Spuren des Röhrwassers in der Stadt?

Ja! Zum Beispiel der Röhrwasserbrunnen/-portion auf dem Wittenberger Marktplatz erinnert an das historische Versorgungssystem. Auch in einzelnen Höfen und alten Gebäuden sind noch Röhrwasserportionen oder ehemalige Wasseranschlüsse erhalten. Führungen und Beschilderungen machen diese Orte erlebbar.

Warum ist das Wittenberger Röhrwasser deutschlandweit besonders?

Weil Wittenberg eines der letzten historischen Röhrwassersysteme besitzt, das über Jahrhunderte hinweg aktiv genutzt wurde – und heute noch sichtbar ist. Viele andere Städte hatten ähnliche Systeme, aber in Wittenberg wird es aktiv gepflegt und erhalten.

Wofür steht der Begriff „Röhrwasserportion“?

Eine Röhrwasserportion war die Wasserverteilungsstelle auf dem Grundstück, wie ein Brunnen – meist ein hölzernes, später steinernes Bauwerk, in dem die Wasserportion reguliert und gemessen wurde.

Warum ist das Röhrwasser heute noch wichtig, wenn es nicht mehr als Trinkwasser genutzt wird?

Das Röhrwasser ist ein Symbol für nachhaltige Infrastruktur, technische Innovation und bürgerschaftliches Engagement – lange bevor es moderne Wasserversorgungssysteme gab. Es zeigt, wie Menschen gemeinsam Lösungen für ein besseres Leben entwickelten. Diese Werte sind auch heute noch aktuell.

Wie unterscheidet sich das Röhrwasser von Brunnenwasser?

Während Brunnenwasser aus senkrecht gebohrten Schächten direkt aus dem Grundwasser gefördert wird, ist Röhrwasser sogenanntes Leitungsquellwasser, das über weite Strecken aus natürlichen Quellen mittels Holzrohren zur Stadt geleitet wurde – ohne Pumpen, nur durch Gefälle.

Wurde die gesamte Stadt Wittenberg mit Röhrwasser versorgt?

Nein, ursprünglich versorgte das Röhrwasser vorrangig das Schloss, die Universität und einige wohlhabende Bürger. Später kamen weitere Leitungen und Quellen hinzu. Doch nicht alle Stadtteile waren angeschlossen – es blieb ein begrenztes, aber sehr begehrtes Gut.

Warum wurde das Röhrwasser nicht modernisiert und weiterhin genutzt?

Mit dem technischen Fortschritt (z. B. industriellen Wasserwerken, modernen Leitungen, Hygienestandards) wurde das Röhrwassersystem allmählich abgelöst. Heute wäre eine Nutzung als Trinkwasserversorgung nicht mehr zulässig. Seine Bedeutung liegt heute im kulturellen und technischen Erbe.

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